Ein leiser Text für dich, wenn die Welt blüht und etwas fehlt.
Der Frühling kommt.
Zaghaft zuerst, dann immer kraftvoller.
Die Tage werden länger, das Licht wird heller,
und irgendwo zwischen dem ersten Vogelruf und dem Duft nach Erde
meldet sich etwas zurück.
Ein Ziehen im Herzen.
Ein leiser Schmerz.
Eine Sehnsucht, die keinen Namen braucht.
Vielleicht hast du ein Kind geboren –
mitten ins Leben hinein
und doch nicht in diese Welt.
Du trägst es in dir.
Nicht im Arm, aber im Herzen.
Jeden Tag. Auch jetzt.
Und während die Welt um dich herum aufatmet,
die Wiesen grüner, die Stimmen lauter, das Leben sichtbarer wird,
bleibt da etwas in dir ganz still.
Nicht vergessen. Nicht vorbei.
Sondern einfach: da.
Ein Samenkorn, ein Blümchen, ein Baum.
Etwas, das wächst. Ganz langsam.
So wie die Liebe zu deinem Kind – unsichtbar, still, lebendig.
Ein Stein, ein Windspiel, ein Herz aus Moos.
Ein Ort, an dem du sein darfst.
Ganz ohne Worte.
Schreib, was dich bewegt.
Lies ihn laut oder flüstere ihn in den Wind.
Deine Worte finden ihren Weg. Immer.
Der Frühling drängt zum Aufbruch.
Aber du darfst stehenbleiben, wenn du willst.
Du darfst traurig sein – und gleichzeitig hoffen.
Du darfst weinen – und trotzdem lachen.
Du darfst leben – und erinnern.
Gleichzeitig.
Manchmal braucht es einen Ort,
an dem dein Kind einfach sein darf.
Und du auch.
Einen Raum, in dem niemand fragt –
aber alle wissen:
Die Liebe bleibt.
Ich begleite dich gern,
mit Stille, mit Worten, mit offenen Händen.